DEIN PROJEKT IM FOKUS
Für die Wahl des richtigen Papieres setzten wir zuerst dein Projekt in den Fokus. Ob privat oder für einen Kunden, spielt an dieser Stelle erstmal noch keine Rolle. Wichtig ist, dass du weißt, welche Wirkung, welchen Look du mit deinem Endergebnis erzielen möchtest und wo es seine Anwendung finden wird. Hier nur mal ein paar Begriffe, die dir dabei helfen sollen, den entsprechenden Stil zu definieren. rough, elegant, modern, clean, used, vintage, traditionell, handgemacht, industriell Schon das passende gefunden? Machen wir weiter mit dem Anlass. Dieser sollte sich schnell finden. Geburtstag, Hochzeit, Geburt, Taufe, Businesspapier – gehen wir noch einen Schritt mehr ins Detail – Poster, Auszeichnung, Urkunde, Einladung, Flyer, Grußkarte, Menükarte.
Die Möglichkeiten, Papier einzusetzen, scheinen unendlich. Nächster Gedankenschritt – Was wird mit deinem Produkt geschehen, wie ist dessen Verwendung? Es wird aufgehängt gerahmt/ungerahmt, wird benutzt (Speisekarten, Getränkekarten, Hefte, Flyer, ..) Puh, das reicht fürs Erste. Nun sollte dein Projekt definiert sein.
Entscheidend ist nun, wie dein Produkt gefertigt werden soll. Dabei solltest du wiederum den gewünschten finalen Look sowie die Verwendung berücksichtigen. Welche Möglichkeiten ergeben sich für die Umsetzung? Handarbeit – Druck // Watercolor, Kalligrafie, Zeichnung – Hochdruck ( Letterpress), Flachdruck (Offset für Massendrucke) Digitaldruck, Tiefdruck (Gravur, Laser). Da du dein Projekt kennst, sollte die Entscheidung auch hier nicht schwer Fallen. Nimmst du hinzu, welche Produktionsmenge dein Projekt umfassen wird, so lassen sich verschiedene Umsetzungen ausschließen oder nur mit sehr hohen Kosten realisieren.
Für geringe Stückzahlen ( 1 – 50 ) eignen sich natürlich Handarbeit, sowie Digitaldruck – für höhere Stückzahlen (50 – 300) eignen sich Digitaldruck und Prägung –
und für hohe Stückzahlen ( 500 +) eignet sich Offsetdruck
-KALLIGRAFIE-
-DIGITALDRUCK-
-PRÄGUNG-
// Handarbeit – Kalligrafie // Für Anfänger empfehlen sich glatte, gestrichene Papiere, da diese ein Ausbluten der Tusche in die Papierfasern unterbinden und die Feder glatt und geschmeidig über das Blatt geführt werden kann. Vom 100g Kopierpapier bis zu ca. 300g ist hier alles möglich. Fortgeschrittene können sich auch an leicht strukturierten Papieren versuchen, z.B Zeichenpapiere.Haptisch Papiere, wie Büttenpapier ist dann eher was für Profis. Diese Papiere fordern eine absolut saubere Federführung, um mit der Federspitze nicht in den Fasern hängen zu bleiben.
// Digitaldruck // Beim Digitaldruck unterscheidet man zwischen dem Druck mit einem Tintenstrahldrucker oder einem Laserdrucker. Welcher Drucker eignet sich für welches Papier? Tintenstrahldrucker: Injektpapier (normales Kopierpapier), Fine Art Papiere (z.B Aquarellpapiere) bis zu 600g. Tintenstrahldrucker verwendet man vor allem dann, wenn man hochwertige Farbergebnisse ( Bilder, Aquarelle) erzielen möchte.
Laserdrucker: gestrichene glatte Laserpapiere, Transparentpapiere bis zu 200g. Laserdrucker eigenen sich hingegen dann, wenn man viel, schnell und auf glänzenden, glatten Medien drucken möchte und ein gestochenes, scharfes Ergebnis (Buchstaben, Linien) wünscht.
// Letterpress // Oh wie liebe ich diese Veredlung. Letterpress eignet sich vor allem für matte Naturpapiere. So schön die Optik und Haptik der Ergebnisse sind, so schön hoch ist auch deren Preis. Und zwar mit absoluter Berechtigung. Meinen Kunden biete ich daher Letterpress Einladungen erst ab einer Menge von ca. 70 Stück aufwärts, und je nach Budget des Brautpaares, an. Auf welche Kosten muss man sich einstellen? Die Druck und Materialkosten für ca. 70 Karten, einseitig bedruckt mit 1 Pantone Farbe und einer Blindprägung liegen bei 550€. Für den Kunden kämen hier also noch Kosten für die Gestaltung, Kuverts und evtl. Konfektionierung mit Seidenband und Siegel hinzu. Ihr seht Fine Art Papeterie hat ihren Preis. Eine Erklärung zum Letterpressverfahren findet ihr hier.
Wie geht es weiter?
Die Papierauswahl ist riesig – für dein spezielles Projekt jedoch wieder begrenzt. Im Teil II dieser Serie gehe ich nochmals detaillierter auf die Beschaffungen und Eigenschaften von Papieren ein und hoffe, dich so beim Finden des richtigen Materials unterstützen zu können. Wer möchte schon sein Geld beim Kauf falscher Materialien verlieren? Ich nicht – hab ich aber schon.
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