Im Teil I dieser Blogserie lag der Fokus auf deinem Projekt, um herauszufinden, nach welchem Papier du suchst und die damit einhergehende Entscheidung für das passende Druckverfahren.
Jetzt werden wird das ganze fortsetzten und vertiefen und Papiere nach ihren Eigenschaften kategorisieren.
GEWICHT
Beginnen wir mit der Papierstärke. Diese wird mit “g/m2” angegeben.
Hier ein paar Beispiele, damit du dir die Papierstärken vorstellen kannst.
Rechnungen/Briefe/Kontoauszüge 80-100g/m2
Briefumschläge/Cover von Magazinen/ 120-200 g/m2
Einladungskarten/Postkarten/Visitenkarten 200-350g/m2
Rückseite Block/Bierdeckel 350-500g/m2
In welchen Stärken bekomme ich welche Papiere?
Ja .. da gibt es eigentlich kaum Eingrenzungen. Die Eingrenzungen ergeben sich erst mit der Frage, welches Produkt du mit welcher Papierstärke umsetzen kannst. Hier ein paar ganz einfache Beispiele.
Produkt 1 : Digitaldruck einseitig, flach (mit flach meine ich, dass es nicht gefaltet, gerillt oder gestanzt werden muss)
Papier von 80-600g/m2
Produkt 2: Digitaldruck einseitig/beidseitig, gefalzt
Papier 80-300g/m2 (alle Papiere die schwerer sind, lassen sich schlecht falzen, die Papierfasern brechen an diesen Stellen auseinander, wenn es eine Einladungskarte o.ä sein soll, so bleibt diese dann nicht geschlossen liegen, sondern faltet sich immer wieder auf)
Produkt 3: Letterpress
Papier: 200 – 600g/m2 ( Je stärker das Papier, desto weniger sieht man die Prägung auf der Rückseite durch)
Beispiel: Einladungen die beidseitig gedruckt werden (Digitaldruck) und durch eine Prägung auf der Vorderseite(z.B Name des Brautpaares) ergänzt werden, benötigen einer Papierstärke von ab 350g/m2
– OBERFLÄCHE –
NATURPAPIER
Bei Naturpapieren handelt es sich um Papiere mit einer unbehandelten Oberfläche. Diese können jedoch auch nachträglich geglättet worden sein – satiniert.
GESTRICHENE PAPIERE
Gestrichene Papiere meint, dass auf die Oberfläche des Papiers eine Schicht aus Pigmenten, Bindemitteln und anderen Hilfsstoffen industriell aufgetragen wurde. Dabei unterscheiden wir wiederum zwischen einseitig oder beidseitig gestrichenen Papieren – Dies ist wiederum entscheiden und beim Druck zu berücksichtigen.
Durch diesen zusätzlichen “Anstrich” wird die Oberfläche des Papiers in seiner Glätte verändert. Dies beeinflusst den Glanz, den Weißgrad sowie die Art der weiteren Verwendung des Papiers (Druck)
Hierbei handelt es sich um Papier, auf dessen Oberfläche eine Schicht aus hochwertigen, natürlichen Pigmenten, Bindemitteln sowie verschiedenen Hilfsstoffen industriell entweder ein- oder beidseitig aufgebracht wird. Durch den Strich wird eine Veränderung der Oberflächenglätte, des Glanzes, des Weißgrades und der Bedruckbarkeit des Papiers erreicht.
matt, halbmatt, glänzend
GEPRÄGTE PAPIERE
Hierbei wird das Papier mittels eines Prägekalander nachträglich bearbeitet.
Dadurch entstehen folgende Strukturen
gerippt, genarbt, geadert oder gehämmert
BESCHICHTETE PAPIERE
Beschichtet meint, dass die Papiere mit einer Kunststoffschicht oder einem Lack wisch, wasser – oder aromadicht gemacht werden. Werden mehrere Papierlagen und Kunststofffolie zusammengefügt, so spricht man vom Kaschieren.
Wie geht es weiter?
Mit deinem bisher gewonnenen Know How zum Thema Papier bist du bestens vorbereitet für den nächsten und vielleicht finalen Schritt – Wie setzte ich mein Projekt nun auf dem entsprechenden Papier um? Im Teil III der Blog Serie wird es um die Druckverfahren gehen. Diese entscheiden nicht nur über Qualität, sondern auch über Farbigkeit, Produktionsmenge, Preis und die Frage – Kann ich auch zuhause drucken?
Im Teil IV werde ich dann auf Papiere für händische Projekte zu sprechen kommen. Diesbezüglich konnte ich in den letzten Jahren viel Erfahrung sammeln, welch ich gern mit dir teilen möchte.
Steffi says
Ein sehr interessanter Beitrag ☺️ Mich würde noch interessieren, wo man dieses besondere Papier kaufen kann?